Da sitzen wir nun alle – sprachlos. Kommt da doch ein Niemand mit Namen Tom Petty aus Amerika, im Vorprogramm von Nils Lofgren, und entpuppt sich über Nacht als Rockband, als musikalischer Hexenmeister und ausgekochter Herzensbrecher. Petty und seine Band wußten, warum sie sich "Heartbreakers" nannten. Das deutsche Publikum, das auf Neulinge eher gelangweilt oder mißtrauisch reagiert, überschüttet ihn mit Beifall. Die Engländer dachten gleich as geschäft und engagierten ihn für eine komplette neue Tournee – aber nicht mehr als Vorprogramm, sondern top oft he bill. Warum auch nicht: die Musik, die die Heartbreakers auf der Bühne und auf ihrer ersten Platte bringen, ist die Synthese von zwei Jahrzehnten Rockmusik, gespielt mit der Frische und dem hypnotischen Flair, die für die New Wave-Bands der späten siebziger Jahre typisch sind. Wenn Petty die Gitarre hochreißt und seine blonde Mähne weht, bekommen die Zuhörer die berühmte Gänsehaut: It’s only rock’n’Roll, aber es haut dich um.